Besuch aus Nigeria: Elnathan John liest aus seinem Roman

Elnathan John und der Kurs 'Weltliteratur' mit Frau Seger und Herrn Dr. Miller Elnathan John und der Kurs 'Weltliteratur' mit Frau Seger und Herrn Dr. Miller Bild: Körner-Wilsdorf

Im Rahmen des Weltliteraturkurses, der am Begabungsstützpunkt Augsburg stattfindet und der sich heuer mit afrikanischen Romanen beschäftigt, konnte der bekannte Autor Elnathan John aus Nigeria eingeladen werden. Mr. John befand sich anlässlich der von der Werkstatt Solidarität veranstalteten Afrikanischen Woche in Augsburg und war auch zu Lesungen an zwei Augsburger Schulen bereit.

Bei der Veranstaltung am Holbein-Gymnasium handelte es sich weniger um eine Lesung als um einen Vortrag, in dem der Autor den etwa vierzig teilnehmenden Schülern - neben dem Weltliteraturkurs noch ein Englischkurs der Q11 und das P-Seminar „Ethik-global“ - seine Vorstellungen von den Aufgaben und der Funktion von Literatur mitteilte. Literatur kann uns helfen, stereotype Vorstellungen von fremden Ländern und Kulturen durch ein differenziertes Bild zu ersetzen und so der Realität näher zu kommen.

Begegnung mit Sprache und Büchern

Elnathan Johns Roman Born on a Tuesday, aus dem er einige kurze Abschnitte vorlas, spielt im Norden Nigerias, einer Gegend, die momentan nur in Hinblick auf die terroristischen Aktivitäten von Boko Haram in den westlichen Nachrichten auftaucht. Mr. Johns Porträt des Protagonisten Dantalas zeigt jedoch das tägliche Leben in Sokoto, in dem der Protagonist Leid aber auch Freundschaft und Zuneigung erfährt. Besonders wichtig ist für ihn die Begegnung mit Sprache und Büchern. Dantala bekommt Zugang zur Bibliothek einer Moschee, wo er sich zunächst Bücher auf Arabisch und Hausa ausleiht und später auch auf Englisch, nachdem er diese Sprache lernen konnte. Dabei bemerkt er, wie unterschiedlich Konzepte und Ideen in den einzelnen Sprachen ausgedrückt werden.

Voraussetzung ist Bildung

Auf die Frage, für wen er schreibe, antwortete Herr John, in erster Linie für sich selbst, aber auch für seine Charaktere, denen er eine Stimme verleiht. Er machte die Schüler darauf aufmerksam, dass Bildung eine Voraussetzung dafür ist, dass man (s)eine Geschichte überhaupt erzählen kann und dass viele Menschen – vor allem in Afrika – keinen Zugang zur Bildung haben und es ihnen somit auch verwehrt ist, ihre Geschichten zu erzählen.

Elnathan John schreibt auf Englisch, der Bildungssprache in Nigeria, in die er aber viele Hausa-Wörter einbindet und die er damit in die Welt schickt, in der Hoffnung, dass sie eines Tages die englische Sprache erweitern und ein internationales globales Publikum erreichen. In diesem Zusammenhang zitierte er auch einen der bekanntesten Schriftsteller Nigerias, Chinua Achebe, einen Begründer des afrikanischen Romans: “Let no one be fooled by the fact that we may write in English, for we intend to do unheard-of things with it.”

Anstehende Termine

30 Apr 2024
17:30 Uhr - 20:00 Uhr
2. Elternsprchabend

Holbeiner Schüler - ein aktiver Haufen

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