P-Seminar Transalp - Ein Reisebericht

Transalp 2017 - Blick auf den Gardasee|||| Transalp 2017 - Blick auf den Gardasee|||| Bild: Stief||||

 [ecr]Der versteckte Text[/ecr]

[ecr]Am 7. Juli startete das P-Seminar „Transalp“ am Tegernsee seine lang geplante Alpenüberquerung. Fünf Tage lang galt es 380 km und ca. 7500 Höhenmeter zu meistern. Die einzelnen Etappen führten nach Mayrhofen, über das Pfitscher Joch nach Sterzing, über den Jaufenpass nach Meran, auf den Fennberg und schließlich an den Gardasee.

Das Highlight der Tour war die Abfahrt vom Tremalzopass – mit dem Bus hinauf und 5 ½ Stunden bergab. Alle Teilnehmer können stolz auf ihre Leistung sein.

Tag 1 (ca.800hm/90km)

vom Tegernsee nach Mayrhofen:

Schon früh (6 Uhr) starteten wir vom Holbein Gymnasium mit dem Bus zum Tegernsee, wo der offizielle Startpunkt unserer Transalp war. Mitkamen 14 Schüler/innen, leider eine Transalp ohne Meli, und 6 Lehrer. Noch völlig verschlafen warteten wir noch eine Stunde auf Frau Drechsel mit dem Begleitfahrzeug, welche im Stau steckte. Das Wetter war anfangs noch regnerisch, bei ungefähr 17°C, ist allerdings mittags besser geworden. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung von Frau Pudenz, Herr Lepperdinger und seinem Sohn radelten wir nach dem wochenlangen Training endlich los (In Regenmontur).

Die ersten Kilometer verliefen noch entlang des Tegernsees, doch dann ging es bergauf in das Langenautal zur Kaiserklamm, wo oben auf einer Almhütte Pause gemacht haben und die Trinkflaschen aufgefüllt haben. Nun folgte ein nicht ganz leichter Trail entlang eines Flusses, der teilweise nass und schlammig war und wo teilweise auch Schiebepassagen vorhanden waren.

Das Mittagessen gab es in einer Hütte, namens „Kaiserhaus“ und weil gefühlt jeder Schnitzel mit Pommes gegessen hatte und dann auf dem Spielplatz Trampolin gehüpft oder umher getobt ist, gab es deutliche Schwierigkeiten beim anschließenden Bewältigen der letzten Tageshöhenmeter. Ein weiteres Problem war, dass viele der Schüler anfangs noch zu schnell gefahren sind, sodass die Gruppe auseinanderriss und sich viele überanstrengten. In Wirklichkeit war diese Etappe gut machbar mit nur 800hm und 90km.

Am Nachmittag führte uns die Route durch Aschau, Kramsach, Kaltenbach und schließlich nach Mayrhofen ins Zillertal. Es war eigentlich nur Kilometer abstrampeln, wobei Justas vorne fuhr und das Tempo bestimmte.

Übernachtet haben wir im Hotel Viktoria, einer sehr schönen, einheimisch gestalteten Unterkunft, wo wir Mädchen zwei riesige Doppelzimmer für uns hatten. Nach einer lang ersehnten Dusche, wurde erst einmal die Wäscheleine gespannt und die verschwitzten T-shirts herausgewaschen.

Das Warten auf das Abendessen kam uns ewig vor, da alle einen Bärenhunger hatten. Dann hielt Franzi noch ihre 15 Punkte Präsentation über die nächste Etappe und um 23 Uhr  fiel ich sehr müde ins Bett. Andere schafften es noch länger aufzubleiben und saßen noch bis mitternacht in einem Zimmer zusammen

Tag 2 (ca.1800hm/60km)

Von Mayrhofen nach Sterzing (Die Königsetappe)

Da es bereits um halb 8 Frühstück gab, mussten wir schon um 7 aufstehen und unsere Reisetasche packen. Justas ist um 6 Uhr mit Herr Lautenbacher losgefahren, damit er die Gruppe nicht aufhält und sein Tempo fahren kann. Der Rest der Gruppe startete um 8 Uhr,nachdem wir in unsere Trinkflaschen den leckeren Apfelsaft von Herr Stief gefüllt haben.

Recht zügig ging es die ersten paar Kilometer(2km) noch durch den „Touri-Ort“ Mayrhofen, bis wir am Fuße des Pfitscherjoches standen. Meine Beine waren noch ausgeruht, sodass ich das Tempo von den Jungs mitfahren konnte. Wir sind allerdings mit ungefähr 10-12km/h hinaufgefahren und die Gruppe hat sich ein bisschen verteilt. Von der Temperatur war es angenehm: nicht zu heiß oder kalt.

Unterwegs machten wir immer mal wieder Pause um auf alle zu warten. Nach der Mautstation ging es für die Mountainbiker, nicht wie die Autos durch den Tunnel, sondern über einen sehr steilen(15%-20%) Trail und Schotterweg über ein kleines Joch, zum Fuße des Schlegeisspeichers. Dort hatten wir eine Sicht auf eine riesige Staumauer, die das Bergtal verschloss. Die letzten 150 hm fuhren wir in Serpentinen an einer Talseite hoch und gelangten zu einem Restaurant, wo alle warteten.

Mit traumhaften Blick, tranken wir in dem Restaurant etwas und machten eine halbe Stunde Pause, die wir dringend benötigten, denn für viele war schon diese Steigung das Maximum was sie je mit dem Rad gefahren sind. Doch jetzt kam erst das wirklich fordernde: die letzten 500 hm hoch zum Pfitscherjoch. Denn das war keine schöne, asphaltierte Teerstraße, sondern ein Singletrail über Stock, Stein und Bach.

Da ich schon langjährige Mountainbike Erfahrung und viel trainiert hatte, konnte ich den Wanderweg technisch sehr gut bewältigen (ich habe nur wenig geschoben) und holte dadurch viel Strecke zu den vordersten auf.

Nach ungefähr 300 hm sah man am Talende eine Berghütte mit wehender Fahne und ich dachte, dass wäre schon das Pfitscherjoch und freute mich unglaublich schon oben zu sein.

Doch als ich oben war, sah ich niemanden von unserer Gruppe und wunderte mich. Ich radelte noch ein Stück weiter und bemerkte, dass es erstmal 70hm bergab ging, nur um dann wieder eine extrem schlottrige Straße wieder bergauf zu fahren. Meine Motivation und meine Kraft waren im Keller.

Dann sah ich jedoch wie Aharon und Maxi hinter mir hochkamen und wollte unbedingt vor ihnen oben am Pfitschjoch sein. Also raffte ich mich noch ein letztes Mal zusammen und fuhr die Kies Straße hoch.

Am Ende dieses Weges war wirklich das Joch und ich sah oben Herr Stief warten. Georg holte mich auf die letzten Meter ein und wir fuhren zusammen das kurze Stück hoch. Meine Beine taten unglaublich weh und wollten keinen weiteren Meter mehr fahren, ich musste mich zu jeder Kurbelumdrehung zwingen, doch dann war ich schon oben.

Überglücklich die schlimmste Steigung der Transalp gefahren zu sein, schwor ich mir das Pfitscherjoch frühestens wieder in 10 Jahren zu fahren – zu frisch wären die Erinnerungen an diese Höllentortur und was ich mir angetan hatte. Jetzt gab es die besten Nudeln mit Tomatensoße der ganzen Alpenüberquerung und nach und nach trafen die übrigen Mitfahrer ein.

Am Nachmittag fahren wir durch eine hochalpine Landschaft mit tollen Fotostopps und mit mindestens 30km/h bergab nach Sterzing. Wir kamen noch durch die Ortschaften St.Jakob, Rain, Kematen und Afens bevor wir mit grandiosem Blick über Sterzing in dem Hotel Sonnenheim übernachteten.

Da wir schon früh da waren, so um 16.30 Uhr, gingen alle Mädels, nach dem Duschen, runter zum Lidl und kauften eine Wassermelone und Kekse.

Nach dem Abendessen gingen Amelie und ich noch vor das Hotel und setzten uns auf eine Bank, redeten über Gott und Welt und aßen als veganen Nachtisch die Wassermelone.

Tag 3 (1200hm/60km)

Von Sterzing nach Meran

Heute stand der Jaufenpass auf dem Programm. Es hieß er sei gut zu bewältigen und wir dürften unser eigenes Tempo fahren. Darüber freute ich mich gewaltig!

Justus fuhr in der Früh schon mit Herr Stief los.

Der Rest der Gruppe radelte gemütlich los und nach dem 1.Kilometer, war ich mit Amelie allein, denn der Rest der Truppe hatte sich schön auf Einzelgruppen verteilt. Ich fuhr voraus und hielt ein Tempo von 7-8km/h konstant, nach und nach holten wir Georg und Michi ein, die Pause machten. Amelie blieb bei ihnen und mich drängte es weiterzufahren.

Mit nur einem einzigen Fotostopp, kam ich oben,an der Edelweishütte, nach 1h50 an, Markus Fischer war schon 20 Minuten früher oben, und genoss erst einmal die Aussicht. Nach und nach gelangten die anderen Schüler und Lehrer ein.

Ungefähr um 14 Uhr machten wir uns auf die Socken und rasten die vielbefahrene Passstrasse bergab, um zu unserem nächsten Ziel zu gelangen: einer Eisdiele. Jeder bestellte sich etwas, da es in der Edelweishütte nicht viel zur Auswahl gab.

Anschließend ging es immer bergab das Passeiertal vor, bis wir durch die Innenstadt von Meran fuhren. Jetzt waren es nur noch 4km bis nach Tscherms, der Ort wo unser Hotel war.

Die Unterkunft war die beste auf der ganzen Transalp: es gab einen Pool und einen Whirlpool, die Innhaber waren super freundlich und haben sogar extra für uns im Bioladen eingekauft und wir Mädchen hatten eine große Ferienwohnung im Erdgeschoss!

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in den Pools und drehten Videos für das Filmteam. Das Abendessen war super lecker, es gab Knödel mit Salat und als Vorspeise Bruscetta. Danach gingen nur die Mädels noch mal in den Whirlpool, bis die Sonne unterging und spielten im Anschluss mit der Gruppe Tisch-Tennis.

Tag 4 (1000hm/75km)

Von Meran nach Graun

Alle sahen auf diese Etappe und Unbehagen, da das Höhenprofil, die Steigung erst am Ende des Tages verkündete.

Nach einemausgibigen Frühstück fuhren wir durch die Weinberge von Meran und gewannen an ungefähr 200hm als wir durch einen steilen Trail auf die Hochebene über Bozen gelangten. In Meran und auch Bozen herscht ein sehr mediteranes Klima und die Sonne brannte nur so herunter.

Die Badegelegenheit bei den Montiggler Seen kam uns gerade recht, nachdem wir schon über 40km in der prallen Sonne gefahren sind. Nach der Erfrischung führte uns die Route anfangs noch entlang des Sees und schließlich über einen nicht allzu schweren Wanderweg hinab nach Kaltern, wo es Mittagessen in einer Pizzeria am Dorfplatz gab.

Jetzt folgte allerdings der schwierige Teil des Tages, die letzten 600 hm hoch nach Altenburg und dann Graun, wo unser Hotel „der Goldene Adler“ war. Zum Glück verlief der Weg den wir radelten durch den Wald, also waren die Temperaturen angenehm. Nach einer Pause und Hui Rad drehen ging es wieder. Von dort oben konnte man einen fabelhaften Blick über das Etschtal und den Kalterer See genießen.

Zum Hotel mussten wir zum Glück nur noch Bergab fahren. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf den Kirchturm von Graun, den man auch vom Etschtal unten sieht.

Frau Drechsel meinte es mit den Mädchen wie immer sehr gut und gab uns die Ferienwohnung. Am Abend brachte Herr Stief Aharon bei, wie man wie ein Profi Wein trinkt, danach konnte er es allerdings immer noch nicht….

Nach der allabendlichen Tourpräsentation trafen wir uns noch im Zimmer der Jungs, gingen aber trotzdem zeitig ins Bett.

Tag 5 (100hm/90km)

von Graun nach Torbole

Am Morgen erwartete uns eine Abfahrt mit einer Steigung von 24%. Unten im Etschtal angekommen rochen meine Bremsen ein bisschen angebrannt.

Als ganze Gruppe fuhren wir die Etsch entlang vor, in Mezzacorona alledings, nach ungefähr 20km spaltete sich die Gruppe: Diejenigen die noch Power in den Beinen hatte, fuhren eine Alternativeroute mit 1500 Höhenmetern und einer schönen Aussicht mit Herr Lepperdinger und der Rest fuhr weiter entlng der Etsch.

Mittags machten wir Pause in einem kleinen Ort,dort gab es eine Pizzaria wo nur Einheimische hingehen. Es gab leckere Pizza und Salat.

Nach dem Stop ging es in der glühende Hitze weiter, am Vormittag hatten wir noch Rückenwind, aber jetzt flachte dieser ab und es wehten uns Winde vom Gardasee an.

In  Mori überquerten wir die Etsch und fuhren die letzten 11 Kilometer zum Gardasee. Wir kamen an einem ausgetrockneten See vorbei, den Lago Loppio.

In Nago ging es zum Glück nur noch einpaar Serpentinen bergab bis wir schließlich unten am Gardasee waren. Dort lud uns Herr Stief auf ein Getränk ein. Um 4 fuhren wir die letzen paar Meter zu unserem Hotel, der Villa Orchidee. Dann hatten wir den restlich Nachmittag für uns und am Abend trafen wir uns erst wieder zum gemeinsamen Essen gehen. ich ging mit Amelie zuerst die Stadt erkunden und dann ein im Supermarkt einkaufen. Abendessen gingen wir alle in das Restaurant „il Porto“.

Abends setzten wir uns noch ans Ufer des Gardasees und genossen die Aussicht und das Gefühl das Schlimmste bewältigt zu haben.

Tag 6 (100hm/30km)

Tremalzo

Nach einem reichhaltigen Frühstück, dieses Buffet war das beste von der ganzen Tour, stiegen wir bei Luca, dem Shuttleservice, ein, der uns bis zur Passhöhe des Tremalzos brachte.

Wir mussten die letzten 50 hm selber fahren, doch die hatten es in sich, da der Weg sehr feinkiesig und unbefestigt war. An der Kuppe warteten wir auf alle und teilten uns in dreier und vierer Gruppen auf, die jeweils hinter einem Lehrer fahren. Ich fuhr zum Beispiel mit den anderen Mädchen immer hinter Frau Pudenz.

Durch einen kurzen Tunnel startete unsere Abfahrt, bei der wir 2100Höhenmeter bergab bremsen mussten. Am Anfang führte uns ein Schotterweg in Serpentinen talwärts, schnell konnten wir nicht fahren, da uns immer wieder Radler entgegen kamen und der Weg aus ungefähr 5 bis 10 cm tiefen Kies bestand: man ist fast geschwommen.

Unterwegs machten wir immer nach circa vier Kehren Pause um auf alle zu warten, Fotos zu machen und die Aussicht zu geniessen. Mittag machten wir auf einer Berghütte bei 1200 Höhenmeter. Es gab Spagetti mit Tomatensauce.

Jetzt wurde der Weg abwechslungsreicher und dadurch besser, denn wir fuhren durch einen Wald, wo es immer mal wieder bergauf und bergab ging. Der Höhepunkt des Tages erwartete uns,als wir einen Wanderweg fuhren, der immermal wieder Stufen beeinhaltete. Ich traute mich nicht diese zu springen, Jojo zum Beispiel aber schon, den es auch promp zerlegt hatte: unser erster Einsatz als Sani-Team. Aharon hat auch einen Einsatz für das Reperaturteam geschaffen: Er hat seinen Mantel,samt Schlauch durchstoßen. Erst in Torbole konnte er sein Fahrrad wieder vollständig richten, was ihn 50€ gekostet hat.

Die letzten Meter runter nach Riva gab es einen sehr coolen Bikepark, der neben einem Tunnel verlief. Es gab kleine Hügel und Schanzen über die man springen konnte und nebenbei eine Top aussicht auf den Gardasee hatte.

Am Abend gingen wir Mädchen in Torbole in der Innenstadt nocheinmal essen und gesellten uns am Abend zu den Anderen an den Gardasee.

Heimfahrt mit dem Bus

Da wir am Abend vorher schon das Wichtigste gepackt haben, mussten wir in der Früh nur noch frühstücken und waren auch schon fast fertig.

Abfahrt war um 10.00 Uhr, diesmal verteilten wir uns auf den ganzen Bus und versuchten wieder einzuschlafen, da wir in der Nacht nicht so viel Schlaf hatten. Bei manchen hat es geklappt, bei manchen nicht.

Mittags hatten wir alle einen Bärenhunger, aber das Essen in diesen Autobahnraststätten ist extrem überteuert, um ein Beispiel zu nennen, hat eine Packung Chips 4,49€ gekostet. Da haben wir lieber bis um 16 Uhr durchgehalten, denn das war die Ankunftszeit in Augsburg.

Von den Eltern wurden wir freudestrahlend empfangen, hatten aber nicht mehr die Kraft, alles haarklein zu erzählen. Nachdem ich ein bisschen was gegessen habe, bin ich auch totmüde ins Bett gefallen und habe weitergeschlafen.

Julia

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